Kein Zweifel, der rosafarbene Schwimmanzug mit Rüschchen ist niedlich. Und das gepunktete Ganzkörperdress mit eingenähter Kapuze in neongrün ebenso. Und der Bikini ist absolut hip… Bloss: Sind diese Dinger auch praktisch? 

Für den Schutz vor der Sonne mögen die Ganzkörperbadeanzüge ihren Zweck erfüllen. Meiner Meinung nach gilt aber Folgendes zu bedenken: Je mehr Stoff Ihr Kind am Körper hat, desto schneller kühlt es im Wasser aus. So bleibt der rosafarbene Schwimmanzug ja gerade wegen seiner Rüschchen in Gesäss- und Taillenhöhe nach dem Baden lange nass. Genau die Zone, wo Nässe und Kälte uns schnell eine Infektion oder Entzündung bescheren können – auch kleine Kinder sind davor nicht gefeilt!

Und was ist mit den modischen Bikinis, die viele kleine Girls gerne tragen? Als Schwimmprofi muss ich dazu sagen: äusserst unpraktisch für die wöchentliche Schwimmstunde. Das Teil verrutscht bei den kleinsten Bewegungen und die Girls sind die ganze Stunde über damit beschäftigt, ihr Oberteil zu richten.

Besser wäre es, wenn sie Ihrem Kind – sollte es noch ein First Flower sein – eine gut sitzende Badewindel anziehen. Für den Aufenthalt im Wasser reicht dies völlig aus. Und das Wichtigste: Ihr Kind kann die physikalischen Eigenschaften des Wassers wie Druck, Auftrieb und Strömungswiderstand ohne hinderliches Stoffteil entdecken und erfahren. Der Strömungswiderstand erzeugt eine sanfte Massage des Bauches, was wiederum für eine gute Verdauung sorgt. Logisch also, dass die Wirkung des Wassers direkt auf der Haut wirksamer ist als mit einer „Stoffbarriere“.

Sollte Ihr Kind bereits ein Let’s Swimmer sein, empfehlen wir hier eine gut sitzende Badehose – sowohl für Mädchen auch als für Jungen. Coole Jungs tragen eine Badeshorts. Auch dies ist okay, solange sie nicht zu weit geschnitten ist. Denn: Der Stoff quillt um die Beine des Kindes, sorgt so für unnatürlichen Auftrieb und schränkt die Bewegungen ein. Das ist gerade bei ersten Schwimmversuchen nicht sonderlich hilfreich.

Wir empfehlen also die «gute alte, traditionelle» Badewindel oder Badehose, obwohl unser Schwimmunterricht bei First Flow und Let’s Swim zeitgemäss und modern ist:-). 

Und wie steht es um Ihr Badeoutfit, liebe Eltern? Gut sitzend ist auch hier – besonders bei den Müttern – das Motto. Es gibt nichts Mühsameres, als während der Schwimmlektion dauernd seinen Bikini richten zu müssen.

Außerdem halten sich Babys oft und gerne an den Bikiniträgern fest – ich habe schon Szenen erlebt, bei denen die Kursleitung der Bikini-Mutter zu Hilfe eilen musste. Was die Väter angeht: Badeshort oder Badehose -  alles ist erlaubt und sinnvoll. Solange das Teil frisch gewaschen und für den Einsatz im Wasser vorgesehen ist. Es kommt nämlich oft vor, dass Eltern gar keinen Badeanzug oder keine Badehose besitzen und dann vorschlagen, mit der Unterwäsche mitzuschwimmen. Dies finden wir, die KursleiterInnen und die Geschäftsleitung von H2O Wasser erleben, definitiv uncool. Und unhygienisch. 

Eure Iris Augsburger